Zehn Jahre, nein, mehr als zehn Jahre, habe ich, nahezu ausschließlich, FreeBSD auf meinen Arbeitsplatzrechnern benutzt – auf der Arbeit, wie auch zu Hause.
Vor nunmehr einem Jahr bin ich gewechselt oder, besser gesagt, zurückgewechselt, auf macOS.
Ich liebe FreeBSD, wenn man denn bei einem Betriebssystem von Liebe sprechen kann. Es hat mir immer wahre Freude gemacht, mit dem System, neben meinen zahlreichen Servern und Jails, direkt meine Arbeit zu erledigen. Ungefähr 2009 bin ich in der Firma sowie zu Hause von macOS auf FreeBSD umgezogen, erledigte damit softwareentwicklerische und administrative Aufgaben, und ganz ehrlich: es gab nicht einen Tag, an dem ich aufgrund von Problemen nicht arbeiten konnte. Was ich brauchte, funktionierte in aller Regel gut bis sehr gut. Zuerst nutzte ich einige Jahre WindowMaker, stellte dann aber doch eines Tages, im Wahn des Komforts, auf KDE um und hatte ein hervorragendes Werkzeug, welches kaum Wünsche offen ließ.
Meine Werkzeugkiste war vollständig, doch irgendwann bröckelte es. Es begann mit Problemen meiner doch etwas in die Jahre gekommenen Grafikkarte. Dazu kamen dann die Zwänge, properitäre Software zu nutzen, vor der es mir immer noch schaudert. Weiterhin gab es für ein großes Projekt die Problematik, dass Qt mit meiner Webcam (und auch mit anderen) so überhaupt auf FreeBSD nicht klar kam und ich auch für Android und iOS entwickeln musste.
Schweren Herzens verabschiedete ich mich dann doch von FreeBSD auf der Workstation. Zu Windows, welches ich seit über zwanzig Jahren wie der Teufel das Weihwasser fürchte, wollte ich aber nicht. Da ich über all die Jahre auch immer ein MacBook hatte, welches aber nie mein Hauptsystem war, kam ich zur Überlegung, mir ein vernünftiges System vom Hersteller mit dem angebissenen Apfel zu kaufen. Es wurde das MacBook Pro 16″ aus 2019.
Bis auf den Dauervollausschlag des Lüfters bei angeschlossenen Bildschirmen bin ich sehr zufrieden. Das System bietet vieles, was mein FreeBSD für mich auch bot, und einiges andere mehr.
Auf meinen Servern betreibe ich FreeBSD aber wie gewohnt weiter und könnte glücklicher kaum sein. Selten hat mich ein System so wenig genervt und mich so wenig an Produktivität gehindert.
Aber trotz alle dem, steht meine FreeBSD-Workstation noch immer hier neben mir, mit seinem ZFS, dem RAID und allem, was ich so sehr mag. Ich habe XRDP drauf konfiguriert und nutze es ab und an doch noch für die ein oder andere Aufgabe.