Affinity Produkte in Version 1.x stürzen beim Starten unter macOS Sonoma ab

Wer wie ich gerne die Produkte von Affinity nutzt, also

hat mitunter nach dem Upgrade auf macOS Sonoma das Problem, dass diese direkt beim Start abstürzen.

Affinity Photo Screenshot

Auf dieser Website “https://forum.affinity.serif.com/index.php?/topic/192499-known-issue-affinity-v1-apps-crash-on-launch-when-using-intelrosetta-on-macos-sonoma-with-light-ui-style/” wird das Problem auch beschrieben und gelöst. Es liegt wohl an einem Problem des eingstellten UI-Stiels. Sofern dieser auf “Light UI” eingestellt ist, stürzt die Software ab. Das könnte auch der Grund dafür sein, dass das Programm auf meinem anderen Mac funktioniert, denn dort ist das Default-UI eingestellt, weswegen ich verwundert war.

Das Problem ist laut Website einfach zu lösen, bei mir hat es direkt funktioniert:

  1. Terminal öffnen
  2. Alte Konfigurationen löschen
    • defaults delete com.seriflabs.affinityphoto (base)
    • defaults delete com.seriflabs.affinitydesigner (base)
    • defaults delete com.seriflabs.affinitypublisher
  3. Affinity Produkte starten

Extra-Mouse-Buttons unter macOS mit Mac Mouse Fix konfigurieren

Ich benutze Trackballs jetzt seit 2009. Bisher hatte ich immer zu Logitech gegriffen, die Qualität von Logitech ist allerdings, meiner Meinung nach, stark verbesserungswürdig. Aus Interesse griff ich jetzt zu einer anderen Firma, die günstige Trackballs herstellt. Ich erwartete nichts, wurde aber sehr positiv überrascht. Für gut 36 Euro bietet die Firma nulea günstige Trackballs an, die vergleichbar mit Logitech Ergo 575 sind. Sie bieten allerdings mehr. Sie haben einen integrierten Akku, bieten eine DPI-Auswahl als Hardwarebutton und auch zwei Bluetooth-Kanäle.

nulea Trackball

Genauso wie der Logitech Trackball, hat der Trackball von nulea zwei Seitentasten. Die sind eigentlich für “vor” und “zurück” im Browser. Ich belege sie aber gerne mit Exposé bei macOS. Das ging so aber leider nicht, da macOS hier nichts anbietet und nulea keine Treiber bereit stellt.

Gefunden habe ich Mac Mouse Fix, ein kostenloses Programm, mit dem sich Fremdmäuse und -trackballs einfach konfigurieren lassen. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen ja.

Mac Mouse Fix

Ein interessanter Fehler beim Testen von Software

In der Firma, in der ich arbeite, ist mir ein Malheur passiert, und zwar beim Testen der von mir geschriebenen Software. Ich will (vielleicht darf) ich keine Details verraten, aber es geht um ein Programm, welches ein anderes Programm startet, überwacht und beendet. Nichts Großes, nichts Kompliziertes. Eine Sache muss man aber wissen: das Programm, an dem ich arbeite und das Programm, dass von meinem gestartet wird, soll auf macOS arm64 und macOS amd64 laufen und ist keine Fat-Binary, was bedeutet, dass es für die jeweilige Plattform immer ein Bundle gibt.

Jetzt ging es zum Glück nur um eine Testversion, die ich meinen Kollegen zum Ausprobieren geben wollte. Ich packte mein Programm also, zusammen mit dem Fremdprogramm. Einmal für macOS amd64, einmal für macOS arm64 (und noch weitere Plattformen). Faul, wie ich bin, hatte ich dafür ein Script geschrieben. Leider habe ich nicht weit genug automatisiert, denn hier passierte das Problem: Ich packte mein Programm für amd64 und das Fremdprogramm für arm64. Bevor ich meine Software zum Testen herausgebe, probiere ich diese immer einmal aus, zumindest im kleinen Rahmen. Eine CI-CD-Pipeline gab es in dem frühen Entwicklungsstadium leider noch nicht (Das ist ein Fehler! Kümmert euch direkt darum!). Jetzt hätte das Problem beim Testen auffallen müssen, aber hier beging ich den entscheidenden großen Fehler in der gesamten, sehr suboptimalen Kette: Ich probierte die arm64 und die amd64 meine Software und der Fremdsoftware nur auf meiner arm64-macOS-VM aus.

Wer aufgepasst hat, kann sich sicher denken, was jetzt passiert ist: Da Rosetta 2 lief, startete sie natürlich mein amd64-Programm und mein amd64-Programm startete das arm64-Fremdprogramm, ohne, dass ich was von einem Fehler mitbekam.

Ich lieferte natürlich die amd64-Version aus und es kam, wie es kommen musste: bei den Kollegen mit amd64 macOS funktionierte zwar mein Programm, das Fremdprogramm aber natürlich nicht, da es kein Rosetta-Äquivalent auf macOS amd64 gibt.

Dabei hatte ich den Fehler die ganze Zeit auf dem Schirm, denn mein Paketierungsscript lieferte Hinweise, wenn die Architektur der Fremdsoftware mit der Architektur meines Programms nicht zusammenpasst. Aber ein Hinweis lässt sich im Stress leicht übersehen. Hier hätte ich doch besser einen Abbruch eingebaut.

Was lernen wir daraus? Am Besten vollständig automatisierte Tests implementieren, aber wenn man für verschiedene Architekturen händisch testet, das dann auch direkt auf der jeweiligen Architektur durchführen und nicht in einer Emulation.

wxWidgets-Tutorial 007 – wxWidgets auf macOS – App-Bundles, Icons und Deployment

Dieses Video zeigt, wie ihr einfach App-Bundles inklusive Icons für eure wxWidgets-Programme auf macOS erstellen könnt. Ebenfalls gehe ich auf den dylibbundler ein, um ein einfache Deployment durchzuführen.

wxWidgets auf macOS - App-Bundles, Icons und Deployment
wxWidgets auf macOS – App-Bundles, Icons und Deployment

Hier noch die Dateien:

Info.plist

<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?> 
<!DOCTYPE plist PUBLIC "-//Apple Computer//DTD PLIST 1.0//EN" "http://www.apple.com/DTDs/PropertyList-1.0.dtd">
<plist version="1.0">
<dict>
	<key>CFBundleDevelopmentRegion</key>       <string>English</string>
	<key>CFBundleExecutable</key>              <string>wx</string>
	<key>CFBundleInfoDictionaryVersion</key>   <string>6.0</string>
	<key>CFBundlePackageType</key>             <string>APPL</string>
	<key>CSResourcesFileMapped</key>           <true/>
	
	<key>CFBundleVersion</key>                 <string>0.0.1</string>
	<key>CFBundleShortVersionString</key>      <string>0.0.1</string>
	
	<key>CFBundleName</key>                    <string>My wxApp</string>
	<key>CFBundleIconFile</key>                <string>AppIcon</string>
</dict>
</plist>

Script zum Kompilieren

#!/bin/sh

PROGRAM="wx"
BUNDLE="wx.app"
ICON="AppIcon.icns"

test -d "${BUNDLE}" && rm -Rf "${BUNDLE}"

c++ *.cpp -o wx -std=c++11 `/usr/local/Cellar/wxWidgets/3.2.1/bin/wx-config --libs --cppflags`
if [ $? == 0 ]
then
	mkdir -p "${BUNDLE}/Contents/MacOS"
	echo -n 'APPL????' > "${BUNDLE}/Contents/PkgInfo"
	mv "${PROGRAM}" "${BUNDLE}/Contents/MacOS/"
	cp "Info.plist" "${BUNDLE}/Contents/"

	mkdir -p "${BUNDLE}/Contents/Resources"
	cp "${ICON}" "${BUNDLE}/Contents/Resources/"

	mkdir "${BUNDLE}/Contents/lib" && ln -s "${BUNDLE}/Contents/lib" "${BUNDLE}/Contents/libs"
	/usr/local/Cellar/dylibbundler/1.0.4/bin/dylibbundler -od -b -x "${BUNDLE}/Contents/MacOS/${PROGRAM}" -d "${BUNDLE}/Contents/lib"
fi

Programmcode

#include <wx/wx.h>

class MyApp : public wxApp {

	public:
		bool OnInit();

};

class MyFrame : public wxFrame {

	public:
		MyFrame();

};

IMPLEMENT_APP(MyApp)

bool MyApp::OnInit() {
	MyFrame *myFrame = new MyFrame;
	myFrame->Show();
	SetTopWindow(myFrame);

	return true;
}

MyFrame::MyFrame() : wxFrame(nullptr, wxID_ANY, "Meine wx-App") {
	wxStaticText *staticText = new wxStaticText(this, wxID_ANY, "Hello World");
}

Hier geht es zum Video.

wxWidgets-Tutorial 006 – wxWidgets auf macOS installieren und ein erstes Beispielprojekt

In diesem Video zeige ich, wie man wxWidgets mit Hilfe von Homebrew auf macOS installieren kann.

wxWidgets auf macOS installieren und ein erstes Beispielprojekt
wxWidgets auf macOS installieren und ein erstes Beispielprojekt

Eine kurze Zusammenfassung:

/bin/bash -c "$(curl -fsSL https://raw.githubusercontent.com/Homebrew/install/HEAD/install.sh)"
brew install wxwidgets
brew install dylibbundler

So sieht es dann aus:

Beispielprojekt auf macOS
Beispielprojekt auf macOS

Hier noch der Programmcode zum Testen:

#include <wx/wx.h>

class MyApp : public wxApp {

	public:
		bool OnInit();

};

class MyFrame : public wxFrame {

	public:
		MyFrame();

};

IMPLEMENT_APP(MyApp)

bool MyApp::OnInit() {
	MyFrame *myFrame = new MyFrame;
	myFrame->Show();
	SetTopWindow(myFrame);

	return true;
}

MyFrame::MyFrame() : wxFrame(nullptr, wxID_ANY, "Meine wx-App") {
	wxStaticText *staticText = new wxStaticText(this, wxID_ANY, "Hello World");
}

Kompiliert wird das ganze via:

c++ *.cpp -o mywxapp -std=c++11 `/usr/local/Cellar/wxwidgets/3.2.0_1/bin/wx-config --libs --cppflags`

Wer wxWidgets auf macOS selbst kompilieren möchte, findet hier eine Anleitung.

Hier geht es zum Video.

Automatisch und halbautomatisch Software auf macOS aktualisieren

Ok, ich gebe zu, selbst nach Jahren … Dekaden … war das nicht auf meinem Schirm. Klar, ich habe HomeBrew und nutze es auch, einige Programme sind auch aus dem AppStore, aber was ist mit der ganzen “ich lade die Software herunter und installiere sie”-Software? Wie aktualisiere ich sie?

Natürlich: die meisten Programme bringen einen eigenen Updater mit. Man startet das Programm, und je nach Einstellung schaut es selbst nach, ob es ein Update gibt, lädt es und fragt nach, ob es installiert werden soll oder installiert sich dann automatisch beim Beenden und Neustarten. Doch was ist mit Software, die man nur selten oder fast nie startet?

In einem YouTube-Video sah ich “MacUpdater“. Das zwar nicht, wenn man es sinnvoll nutzen möchte, kostenlose, aber doch sehr kostengünstige Programm macht genau das: es zeigt an, welche Software installiert ist, kann sie entweder selbst aktualisieren oder zumindest das Installationsprogramm herunterladen und starten oder einen Hinweis darauf geben, dass man eine manuelle Update-Installation machen soll.

Oberfläche von MacUpdater
Oberfläche von MacUpdater

Ich habe mir die ca. 18 Euro teure Version gekauft, die ich auf bis zu vier Macs in meiner Familie installieren darf.

Vielleicht hilft der Tipp dem Ein oder Anderen. Ich bin auf jeden Fall recht begeistert.

Meine IT-Laufbahn

Oftmals interessiert es Menschen, warum andere Menschen das tun, was sie nun mal tun und auch, warum. Ich möchte hier einmal meinen Werdegang niederschreiben, der mich beruflich und privat sehr geprägt hat. Es geht um meine IT-Laufbahn.

Alles begann, als ich ungefähr sechs Jahre alt war. Vielleicht auch schon ein wenig früher. Ich interessierte mich sehr für elektronisches Spielzeug, allem voran für Spielzeugroboter. Ich hatte eine ganze Menge. Sie konnten blinken, herumfahren, sprechen (entweder durch ein Sprachmodul oder durch ein kabelgebundenes Handsprechgerät) und manche konnten sogar dampfen. Die Zeit war großartig, und während andere ihre Kuscheltiere und Puppen mit ins Bett nahmen, nahm ich meine Roboter mit. Von meiner Mutter wurde das kritisch gesehen, wachte ich nicht nur einmal mit großen Schmerzen auf. Das nahm ich in Kauf.

Einer unserer Nachbarn und Bekannten verkaufte dann seine Spielekonsole und ich musste sie haben. Ich weiß nicht mehr, wann ich sie bekam, aber es musste um das Jahr 1985 herum gewesen sein. Ich erinnere mich noch, dass es kalt war, so dass ich davon ausgehe, sie zu Weihnachten bekommen zu haben. Es handelte sich um das Atari 2600. Ich muss überglücklich gewesen sein, und so kam es, dass wir alle fleißig Pac-Man spielten und was es sonst noch so gab. Ich erinnere mich noch, wie ich versuchte, mit einem Hubschrauber in Seitenansicht durch eine Art Labyrinth geflogen zu sein. Auch an Pitfall 2 erinnere ich mich sehr gerne, wie ich mit Lianen über gefährliche Gewässer und noch gefährlichere Krokodile geschwungen bin, über Baumstämme sprang und im Dungeon den gefährlichen Monstern auswich.

Das reichte aber nicht. Ich brauchte einen Computer. Nun war es so, dass wir nicht viel Geld hatten, aber meine Eltern schafften es trotzdem, einen gebrauchten Schneider CPC464 zu organisieren. Wenn ich so zurückdenke, ein eigentlich grandioses Gerät, welches ich zu Weihnachten meines achten Lebensjahres bekam. Für die, die die alten Homecomputer nicht kennen: Computer und Tastatur bilden eine Einheit (wie auch beim C16, C64 und C128 von Commodore oder beim Amiga 500, 600 und 1200). Dazu war ein Datasettenlaufwerk eingebaut. Angeschlossen wurde diese Rechenmaschine an einen Grünmonitor. Das bedeutete, das ganze Bild war grün. Dunkelgrün, hellgrün, grün. Nach dem Einschalten startet man direkt im Basic-Prompt und kann anfangen, zu programmieren oder ein Programm oder Spiel von Kassette zu laden. Das dauerte nicht nur lange, sondern war auch recht fehleranfällig, so dass man die langen Versuche ab und an wiederholen musste. Ich mochte aber die Töne, die dabei herauskamen. Mit dem Monitor und dem Computer, an dem ich sogar meine Atari-2600-Joysticks anschließen konnte, und ein paar Spielen, kam auch ein umfangreiches Benutzerhandbuch mit, welches viele Codebeispiele in Basic bereithielt. So konnte ich … trotzdem nichts verstehen. Mit acht Jahren ist das gar nicht so einfach. Dennoch tippte ich viele Listings ab und feierte dabei einige Erfolge, wie auf einmal irgendwelche Kreise oder Vierecke auf dem Bildschirm gezeichnet wurden.

Ich wuchs und sah bei einem Freund eine völlig neue Welt. Er hatte eine Powermaschine. Ein System, was mich massiv beeindruckte und ich unbedingt auch haben wollte. Einen Amiga 500. Nicht nur konnte er Farbe (was der CPC auch konnte, hätte man den richtigen Monitor gehabt), nein, statt eines schäbigen Datasettenlaufwerks hatte er ein Diskettenlaufwerk mit einer mittleren Zugriffszeit von „wahnsinnige Geschwindigkeit“. Ich musste so ein Ding haben. Die Spiele waren eine neue Generation und auch die ganze Software interessierte mich brennend. Entweder meine Eltern erkannten meine Berufung, oder ich hatte noch mindestens so viel vom Kindchenschema, dass am nächsten Weihnachten diese Hightechwunderkiste unterm Baum lag. Es war wunderbar. Ich war in einem Alter, da wusste ich bereits, was ich bekam, so dass ich mir im Vorhinein vom Taschengeld etliche Disketten kaufte und alles von Freunden kopierte, was ich konnte. Ich startete an diesem Weihnachten mit einer schier endlosen Software- und Spielesammlung und war lange von dem System sehr begeistert, was ich auch heute wieder bin. Allerdings habe ich mit dem Computer nie wirklich versucht, zu programmieren. Was ich allerdings hatte war ein Neun-Nadeldrucker mit Farbe. Das Farbband hatte vier Farben und damit eine separate für Schwarz, so dass man „natives“ Schwarz drucken konnte, wenn man was Buntes gedruckt hat. Es gab aber auch einfache schwarze Bänder ohne Farbe, die erheblich günstiger waren. Das Gerät war laut, hatte keine Papierkassette, so dass jedes Blatt einzeln eingelegt werden musste, aber die Möglichkeit, DinA3 zu drucken und Endlospapier zu verarbeiten. Soweit ich mich noch erinnere, war es ein Star-LC 200, der via Centronics an den Parallelport des Amigas angeschlossen war. In Kombination mit meinem maximal 400dpi Handscanner war es zu der Zeit eine großartige Kombination und hat Spaß gemacht.

Die Zeit des Amigas war dann aber doch bald gezählt und schweren Herzens wünschte ich mir einen Personal Computer, denn meine Freunde hatten ja auch alle einen. So schloss ich mit meinen Eltern einen Pakt, dass wir den Amiga verkaufen wir dafür einen PC anschaffen. Wir schauten uns erneut auf dem Gebrauchtmarkt um und fanden in Köln (Weiden) ein passendes Angebot. Ein 386er sollte es werden mit 4MB RAM und 80MB Festplatte. Wir fuhren vorbei und kauften das Gerät. Schon bald interessierte es mich, wie Computer aufgebaut waren und, ich denke zum Entsetzen meiner Eltern, schraubte ich das Gerät auf und begann, Karten einzustecken, Diskettenlaufwerke zu tauschen und sogar ein CDROM einzubauen. Ich interessierte mich zuerst viel mehr für die administrative Seite der Computerei. Ich spielte viel mit DOS und Windows 3.11 herum, war von dem Zeug aber nie sonderlich begeistert.

Es kam die Zeit der Mofas und Mopeds und ich verlies ein wenig die Computerei. Nicht viel, ich blieb ihr immer treu, aber mein Fokus war für eine gewisse Zeit auf etwas anderes gerichtet. Ich kam aber wieder zurück und stellte fest, dass so ein 386er nicht mehr das Mittel der Wahl war, um vernünftig zu arbeiten … oder zu spielen. Also bat ich meine Eltern um Hilfe und sie, immer noch nicht reich, kratzten alles Geld zusammen und kauften mir einen Pentium mit 133MHz, 4MB RAM (keine Ahnung, warum so wenig), die ich später auf 8MB aufrüstete und dann auf 16MB, und einer Festplatte mit einer Kapazität von 1GB. Ich dachte, die bekomme ich niemals voll. So schnell hatte ich mich noch nie geirrt. Ich spielte weiter mit DOS und Windows 3.11, später dann mit Windows 95 und Windows 98. Es war interessant, doch hauten mich die Systeme nie aus den Socken. Ich probierte, neben MSDOS, noch andere DOS-Derivate, unter anderem DRDOS und PTS-DOS, spielte mit OS/2 Warp 3 herum und arbeitete an administrativen Kleinkram. Wenig später, ich hatte zusätzlich noch meinen 386er, kaufte ich mir meine ersten Netzwerkkarten. Zwei an der Zahl, bei denen man die IRQs noch selbst jumpern musste. Schon war man in der schönen neuen Welt des Datenaustausch in Netzwerk hausintern, mit Koaxialkabeln, T-Stücken, Terminatoren, 10Mbit und einer hohen Fehleranfälligkeit. Spaß hat es allemal gemacht, zumal man beginnen konnte, Computerspiele im Netzwerk zu spielen, und zwar mit mehr als nur einer weiteren Person, wie es mit Nullmodem- oder Parallelkabel möglich war. Diese Form von Netzwerk hat mich tatsächlich einige Zeit begleitet, bis ich auf ein 100Mbit-Netzwerk mit Hub umgestiegen bin. Die (theoretische) Verzehnfachung der Geschwindigkeit war bahnbrechend für mich und durch die Nutzung eines alten 486er als Router mit 56k-Modem konnten erstmals mehrere Rechner über einen SOCKS5Proxy ins weltweite, kaum bezahlbare Internet gehen. Ich weiß noch, wie meine Mutter immer schrie: „Bist du schon wieder im Internet? Ich will telefonieren!“

Nach den Rechnern von der Stange begann ich dann, meine Computer selbst zusammenzustellen und zusammenzubauen. Das habe ich über Jahre hinweg getan, den letzten vor ungefähr vier Jahren. Schnell, als armer Schüler, wechselte ich von Intel zu AMD, K5, K6, K6 II, K6 III, Duron und wie sie alle heißen und ich arbeitete mich in Linux ein. Immer wieder kurz, dann brachte es mich zurück zum verhassten Windows.

Aus persönlichen Gründen schmiss ich in der elften Klasse die Schule, lungerte ein oder zwei Monate zu Hause herum, bis meine Mutter mich zwang, aushilfsweise in einem Lager für Textilien auszuhelfen. Täglich zuerst eine Stunde für mehrere Wochen, dann wurde mir gesagt: „Hey, du bist zuverlässig, schnell und gut, warum willst du nicht länger, nämlich den ganzen Tag, hier arbeiten?“ Wie sehr ich es hasste. Aber ich musste die Zeit zum Zivildienst irgendwie herumbekommen und so arbeitete ich hart im Lager. Ich habe dann, mit meinen Kollegen, 40-Fuß-Container, teils mit Säcken mit 50kg, händisch ausgeladen. Ich arbeitete dort ein dreiviertel Jahr und, obwohl das eine schwere Arbeit war, die ich nie wieder machen möchte, möchte ich die Zeit nicht missen. Ich habe gutes Geld verdient und gelernt: „Körperliche Arbeit ist nichts für mich.“

Ich absolvierte also mein Jahr Zivildienst und mir war bereits seit meinem achten Lebensjahr klar, dass ich etwas mit Computer machen wollte. Ohne Abitur kein Studium, und da ich eh immer eher der Praktiker als der Theoretiker war, entschloss ich mich, mich für die Ausbildung zum Fachinformatiker mit Fachrichtung Anwendungsentwicklung zu bewerben. Ich weiß noch, dass ich bei einem Freund in Köln war, als meine Mutter gegen 18 Uhr anrief und meinte, dass ein Unternehmen, bei dem ich mich bewarb, anrief und sie mich gerne nehmen würden. Ich war außer mir vor Freude. Dort blieb ich dann 1,5 Jahre, ich hatte aber Gründe, zu wechseln und wechselte so in eine andere Firma, in der ich die Ausbildung abschloss.

Dann war ich einen Monat arbeitssuchend.

Der Mann meiner Cousine kannte aber jemanden in einem Verlag in Remagen, der auch händeringend nach Verstärkung suchte und ich dachte mir, ich schicke da mal eine Bewerbung hin. Lust hatte ich keine. Dummerweise wurde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Ich dachte, das geht eh nach hinten los. Ich hatte meine schäbigsten Klamotten angezogen, völlig ausgewaschenes Hemd, kaputte Hose. Das Vorstellungsgespräch empfand ich nicht als gut gelaufen und ich war froh, bis mich, einige Stunden später, jemand von der Firma anrief und sagte, ich hätte den Job. Ich dachte mir: Shit. Ok, ich nahm mir dann vor, dort ein halbes Jahr zu bleiben. Daraus wurden 14 Jahre, bis die Firma leider insolvent ging.

Zuerst assistierte ich meinem Vorgesetzten bei administrativen Aufgaben. Schnell wurde bekannt, dass ich ja Programmierer bin und ich bekam die ersten programmiertechnischen Aufgaben zugeteilt. Zuerst Websites, dann Database Publishing. Mein Vorgesetzter wurde aus diversen (guten) Gründen gefeuert und ich übernahm das Steuerrad der IT. Eineinhalb Jahre habe ich geklotzt, kein Urlaub, kein krank, teils bis spät in den Abend oder die Nacht, teils an Wochenenden. Dann kam die Idee auf, einen Auszubildenden aufzunehmen, der mich unterstützt. Er war auch bis zum Schluss bei der Firma. Gemeinsam brachten wir das Netzwerk auf einen akkuraten Stand, machten mit Softwareentwicklung weiter und bildeten noch weitere aus und holten noch mehr Leute mit in die Abteilung, denn es wurde ernst, als wir das Verlagsprogramm ablösen sollten. Die Frage war: nehmen wir was von der Stange oder entwickeln wir selbst was? Wir entwickelten selbst, mit wxWidgets und C++ und PostgreSQL. Nebenher stellten wir noch das ganze Netzwerk von Windows 2000 auf Ubuntu Linux um, kümmerten uns ums Autodeployment, automatisierten einiges weg, stellten die Redaktion dann doch von Ubuntu auf macOS (damals noch Mac OS X) um, automatisierten dort auch (DeployStudio, AutoDMG, AutoPKG, Munki, eigene Software) und machten einige weitere Softwareentwicklungen, kümmerten uns um hochverfügbare Firewalls mit OpenBSD und redundante Server mit FreeBSD. Es war herrlich, wir haben sehr viel gemacht, ich war für die Abteilung zuständig und für alles, was man in eine Steckdose stecken kann. Wir haben alles inhouse gemacht, selbst um Kopiersysteme haben wir uns gekümmert, das E-Paper-System sowie Shopsysteme entwickelt, gepflegt und an die Verlagssoftware angebunden, Inventarisierungssysteme und Softwareverteilungssysteme für unsere Vielzahl an Betriebssystemen entwickelt (Windows, macOS, Linux, FreeBSD und OpenBSD war im Einsatz), das Backup auf Tape und Storage gemacht, und so weiter und sofort. Ich habe in C eine Software geschrieben, um die Website von einem Quantum SuperLoader 3 auszulesen und zu steuern, da es keine Treiber für FreeBSD für die Maschine gab, um zu schauen, was genau ist in welchem Slot drin. Wir haben sogar Platinen geätzt und mit Mikrocontrollern Schaltungen gebaut. Ich habe in der Zeit eine Menge gelernt, bis, ja bis wir alle hochgerufen wurden und uns die Kündigung gegeben wurde. Das war traurig, sehr traurig.

Ich versuchte mich dann mit meiner Frau an einer eigenen Firma. Wir entwickelten compow, eine Firmenwebsite, auf der sich Firmen vorstellen können und Benutzer nach Jobs suchen können. Programmiertechnisch recht anspruchsvoll, aber wir sind einfach keine Unternehmer. Also heuerte ich bei einer neuen Softwarefirma an. Auch da entwickelte ich in Java, C++, VisualBasic und Pascal (Delphi -> FreePascal).

Die Computerrei war aber auch immer mein Hobby, nicht nur mein Beruf. So entwickelte ich teils an freier Software, an eigener Software, probierte viel über die Dekaden aus und herum und bildete mich so weiter.

Und genau das mache ich jetzt immer noch. Natürlich bin ich zurzeit aktiv auf Jobsuche, denn leider hat das letzte Unternehmen, in dem ich beschäftigt war, auch Insolvenz angemeldet. Ich nutzte jetzt die Gelegenheit und versuche mich momentan an YouTube. Weiterhin bilde ich mich in verschiedenen Systemen weiter. Die Zeit, die ich vorher mit einem Job verbracht habe, versuche ich nun, mit Jobsuche, Weiterbildung und YouTube sinnvoll auszufüllen.

So viel zu mir. Wenn ihr Fragen habt, gerne her damit (:

Videoreihe: Entwicklung einer Desktopsoftware für compow mit C++, Qt und SQLite Teil 7

In diesen ca. 20 Minuten machen wir einiges. Wir laden das Logo der Firma im Firmeneintrag und zeigen es an. Dann implementieren wir noch die Funktion, dass man aus der Firmenmaske die Firma direkt auf der compow-Website anzeigen kann und wir machen die Ausgabetabelle der Firmen sortierbar.

Videoreihe: Entwicklung einer Desktopsoftware für compow mit C++, Qt und SQLite Teil 7
Videoreihe: Entwicklung einer Desktopsoftware für compow mit C++, Qt und SQLite – Teil 7

Und so sieht es (auf macOS) aus:

Firmeneintrag mit angezeigtem Logo
Firmeneintrag mit angezeigtem Logo

Hier geht es zum Video.